Laufwasserkraftwerke

Präsentation

Laufwasserkraftwerke nutzen die Strömung eines Flusses, um Strom zu erzeugen. Es wird dabei weder CO₂ ausgestoßen, noch werden wertvolle Rohstoffe verbraucht. SEO betreibt 7 Anlagen an der Mosel, davon 4 in Frankreich. Zusammen mit Enovos unterhält sie zudem über die Gesellschaft Soler die Kraftwerke Esch-Sauer, Rosport und Ettelbrück. Bereits beim Bau der Anlagen wurde darauf geachtet, dass sie sich in das Landschaftsbild einfügen. Jedes Kraftwerk verfügt zudem über Fischtreppen, die den Tieren eine Wanderung im Fluss ermöglichen.

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* Firmensitz
47,4 MW
Leistung
135.000
Tonnen CO2 werden eingespart
Ca. 32.000
Haushalte können mit Strom versorgt werden

Die SEO unterhält die Moselgrenzkraftwerke Grevenmacher und Palzem. Über ihre Tochtergesellschaft Cefralux betreibt sie das Kraftwerk Schengen-Apach und über die Gesellschaft CEDECEL France die französischen Moselkraftwerke Koenigsmacker, Uckange, Liégeot und Pompey.

Die SEO hat die Kraftwerke Grevenmacher und Palzem im Rahmen der Moselkanalisierung gebaut. Sie gingen Ende 1964 in Betrieb.

Beim Bau der Anlagen wurde darauf geachtet, dass sie sich möglichst harmonisch in die natürliche Umgebung einfügen. Aus diesem Grund fiel die Wahl auf Rohrturbinen mit axialer Wasserführung. Sie ermöglichen es, die Höhe der Bauten im Vergleich zur Wasseroberfläche so gering wie möglich zu halten.

Bei den Turbinen handelt es sich um Kaplanturbinen mit beweglichen Laufradschaufeln und verstellbarem Leitapparat. Die Getriebe befinden sich in Stahlgehäusen, die vom Wasser umströmt sind. Die gekapselten Generatoren sind an die Gehäuse angeflanscht und werden vom umströmenden Wasser gekühlt.

Das Dach der Kraftwerke befindet sich deutlich unter der Hochwasserkote, also der erwartbaren Standhöhe des Wassers. Im Fall einer Überschwemmung ist die Sicherheit des Personals und der Anlagen dank besonderer Vorrichtungen dennoch stets gewährleistet.

 

Das 1995 in Betrieb gegangene Kraftwerk Schengen-Apach wurde von CEFRALUX, einer Tochtergesellschaft der SEO, gebaut.

Schengen-Apach ist ein Schachtkraftwerk, dessen beiden Maschinen aus einem Synchrongenerator, einem Getriebe und einer Kaplanturbine mit horizontaler Welle bestehen. Die Turbine verfügt über 3 verstellbare Laufradschaufeln und feststehende Stützschaufeln.

Das Gebäude des Kraftwerks befindet sich in der Verlängerung des Wehres. Das Dach ist überschwemmbar.

Die 4 französischen Moselkraftwerke Koenigsmacker, Uckange, Liégeot und Pompey gingen 1989 und 1990 in Betrieb. 1994 wurden sie von CEDECEL France, einer Gesellschaft der SEO-Gruppe, übernommen.

Im Gegensatz zu den anderen Moselkraftwerken der SEO-Gruppe überragen die Gebäude der französischen Kraftwerke den Fluss. Dadurch konnten Turbinen eingebaut werden, deren Wassereinlauf über dem Oberwasserspiegel liegt und die ohne Abschlussorgan arbeiten. Es handelt sich um Kaplanturbinen mit 4 verstellbaren Laufradschaufeln und feststehenden Stützschaufeln.

Im Rahmen der Liberalisierung des Strommarkts wurde der Betrieb der Wasserkraftwerke des Staates Luxemburg privatisiert. Davon betroffen waren die Kraftwerke Esch-Sauer, Rosport und Ettelbrück.
Der Betrieb dieser Anlagen wurde von der 2001 gegründeten Aktiengesellschaft Soler.
Sie betreibt seit 2001 das Kraftwerk in Ettelbrück und seit 2003 die Kraftwerke Esch-Sauer und Rosport.

Das Wasserkraftwerk Rosport befindet sich am Staudamm an der Sauerschleife Rosport-Ralingen. Es besteht aus 2 vertikal angeordnete Kaplanturbinen. Die Kraftwerksleistung beträgt ca. 6.000 kW.

Die Sauerschleife bei Rosport muss aufgrund der Vorgaben der europäischen Wasserrahmenrichtlinie bis 2015 einen „guten ökologischen Zustand“ erreicht haben. Dazu muss der Mindestabfluss deutlich erhöht werden. Es ist vorgesehen, einen Teil davon energetisch zu nutzen. Zu diesem Zweck wird der Luxemburger Staat eine Restwasserturbine errichten.

Das an der Alzette gelegene Kraftwerk mit einer Leistung von 200 kW wurde 1998 von Grund auf erneuert. Es wird heute personalfrei betrieben und von Esch-Sauer aus fernüberwacht.

Im Gegensatz zu den Moselkraftwerken und den übrigen Soler-Kraftwerken ist Esch-Sauer kein Laufwasserkraftwerk, sondern ein Speicherkraftwerk. Hier wird nämlich Spitzenstrom produziert: ein Eckpfeiler für die Versorgungssicherheit des Stromnetzes.
Die imposante Anlage entstand in den 1950er-Jahren. In dieser Zeit wurde das Kraftwerk mit dem dazugehörigen Stausee und den Hilfswehren errichtet. Der Stausee hat einen Nutzinhalt von 53 Mio. m³. Verwirklicht wurde er durch die Errichtung einer 48 m hohen Bogenstaumauer – direkt oberhalb der Ortschaft Esch-Sauer. Die Anlage dient in erster Linie der Trinkwassergewinnung (www.sebes.lu). Im Sommer finden auf einem Teil des Sees aber auch Wassersportaktivitäten statt. Er ist somit ein wichtiger Bestandteil des Tourismusangebots der Region.

Das Hauptkraftwerk beinhaltet 2 vertikal angeordnete Francisturbinen von je 5.500 kW Leistung.

Um die Wasserführung der Sauer unterhalb des Staudamms in der Ortschaft Esch-Sauer möglichst konstant zu halten, verfügt das Kraftwerk über 4 Hilfswehre. Die Wehre 1 bis 3 verfügen über 2 Kaplanturbinen von je 250 kW Leistung. Im Kompensationswehr 4 befindet sich eine Turbine mit einer Leistung von 300 kW.